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Pressemitteilung

Klingenburg nutzt Eigen­ver­wal­tungs­ver­fahren zur Restruk­tu­rierung

  • Das Amtsgericht Essen hat Antrag des Weltmarktführers für Wärmetauscher entsprochen und die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet
  • Klingenburg geht diesen Weg, um erforderliche Restrukturierungsmaßnahmen bei uneingeschränkt laufendem Geschäftsbetrieb umzusetzen 
  • Gesellschafter und neuer Geschäftsführer informieren Belegschaft in Gladbeck über weitere Schritte

Die Klingenburg GmbH aus Gladbeck, Weltmarktführer im Bereich Wärmetauscher zur Energierückgewinnung, hat heute beim zuständigen Amtsgericht in Essen Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung gestellt. Das Gericht hat diesem entsprochen und die vorläufige Eigenverwaltung über das Unternehmen angeordnet. 

Aufgrund einer angespannten Markt- und Wettbewerbssituation, gestiegenen Rohstoffpreisen sowie nicht zuletzt durch höhere Aufwände von Instandhaltung und Wartung ist das Geschäft der Klingenburg GmbH seit zwei Jahren durch Verluste belastet. Da der bisherige Restrukturierungskurs nicht zu den erwarteten Ergebnissen geführt hat, wird das Unternehmen die notwendige Sanierung nun auf dem Weg eines Eigenverwaltungsverfahrens fortsetzen.

Der restrukturierungserfahrene Betriebswirt und Vertriebsexperte Rolf Ferdinand Oberhaus wird dafür ab sofort die Geschäftsführung der Klingenburg GmbH übernehmen. Thomas Hartkämper, der das Unternehmen seit Ende 2016 führte, scheidet als Geschäftsführer aus.

„Im Rahmen der Eigenverwaltung wollen wir uns so aufstellen, dass wir nach der Restrukturierung eine nachhaltige Rendite erzielen können, die eine dauerhafte Sicherung des Geschäftsbetriebs ermöglicht“, erklärt der neue Geschäftsführer Oberhaus die Marschroute. 

Die Klingenburg GmbH nutzt dabei die seit 1. März 2012 geltenden gesetzlichen Möglichkeiten (ESUG), die zur Restrukturierung und Sanierung erforderlichen Maßnahmen gezielt eigenverantwortlich zu erarbeiten und kurzfristig umzusetzen. Durch die nun vorliegende gerichtliche Anordnung verbleibt die Leitung des Unternehmens auch während des Eigenverwaltungsverfahrens in den Händen der Geschäftsführung.

Als externen Berater steht der Klingenburg GmbH Rechtsanwalt und Sanierungsexperte Dr. Dirk Andresvon der Düsseldorfer Kanzlei AndresPartner zur Seite, der mit seinem Team bereits eine Vielzahl von Unternehmen erfolgreich bei ihrer Eigenverwaltung begleitet hat. Er wird die Klingenburg GmbH bei der Ausarbeitung und Umsetzung eines Restrukturierungs- und Sanierungsplans unterstützen und ist zuversichtlich, die erforderlichen Restrukturierungsschritte kurzfristig umsetzen zu können: „Die Eigenverwaltung ist der richtige Weg für Klingenburg, um den langfristigen Fortbestand im Interesse von Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten sowie Gläubigern sicherzustellen“, erklärt Andres. 

Bei ihrem Vorhaben wird die Klingenburg GmbH auch durch den gerichtlich bestellten vorläufigen Sachwalter, den sanierungserfahrenen Rechtsanwalt Horst Piepenburg, begleitet, dessen Aufgabe es ist, das Unternehmen während des gesamten Prozesses zu überwachen und Gläubigerinteressen zu wahren.

Der Geschäftsbetrieb der Klingenburg GmbH wird derweil uneingeschränkt fortgeführt, so dass die Produktion auch während des gesamten Eigenverwaltungsverfahrens gewährleistet ist. „Alle unsere Kunden werden wir weiterhin in vollem Umfang und in gewohnter Qualität beliefern – so wie man es von Klingenburg gewohnt ist“, sagt Geschäftsführer Oberhaus.

Die insgesamt rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Löhne und Gehälter für drei Monate durch das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert sind, wurden von dem Gesellschafter Arndt Klingenburg, dem Geschäftsführer Oberhaus sowie dem Restrukturierungsbevollmächtigten Dr. Andres in Gladbeck über die aktuelle Situation und das weitere Vorgehen informiert. 

Die Auslandsgesellschaften sind von der Insolvenz nicht betroffen. Sie sind finanziell unabhängig aufgestellt und führen ihre Geschäfte unverändert fort.

Weitere Informationen

Die Klingenburg GmbH ist ein mittelständisches Familienunternehmen, das 1979 von Hans Klingenburg gegründet wurde. Heute ist die Firma im Besitz der Brüder Arndt und Kai Klingenburg, die der Geschäftsführung beratend zur Seite stehen. Das Unternehmen ist Weltmarktführer im Bereich Wärmetauscher und erwirtschaftet einen jährlichen Umsatz in zweistelliger Millionenhöhe. An drei Produktionsstandorten in Deutschland, Polen und den USA stellt Klingenburg Wärmetauscher, das Herzstück jeder Lüftungsanlage in Bezug auf Wärmerückgewinnung bzw. Energierecycling, in sechsstelliger Zahl her. Klingenburg-Produkte finden sich überall dort, wo Raumluft kontrolliert ausgetauscht wird – von der Kleinwohnung bis zur Fabrikhalle, vom Kreuzfahrtschiff über die Auto-Lackieranlage bis hin zum Rechenzentrum. 

Die Klingenburg GmbH beschäftigt in Gladbeck rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Hierunter sind rund 30 Leiharbeiter. In den Produktions- und Vertriebsgesellschaften in England, Polen, Russland, Spanien und den USA, die nicht von dem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung betroffen sind, sind insgesamt rund 100 Mitarbeiter beschäftigt. Weitere Informationen: www.klingenburg.de  

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